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Pressemitteilung des Historischen Vereins Kehl e.V.

Der Hafen ist ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt, so Kehls  Oberbürgermeister in seiner Haushaltsrede am 18. Januar und in der Gemeinderatssitzung am 28. Juni. Nun ist im Gemeinderat gar von einem Beinamen Kehl – Hafencity oder Hafenstadt die Rede.

Wer hätte das gedacht! Für Industrie und Gewerbe ist der Hafen wichtig. Geschichtlich ist er eher unbedeutend, geografisch liegt er am Rand der Stadt.

Angelegt wurde der erste, damals noch kleine Hafen erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit der Schiffbarmachung des Oberrheins verlor er rasch an Bedeutung. Der erste große Hafen wurde 1900 eröffnet. Er kam nach dem Ersten Weltkrieg auf Grund des Versailler Vertrags für zehn Jahre unter französische Verwaltung. Ähnlich erging es ihm nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute ist er neben dem deutlich größeren Straßburger Hafen einer von rund 70 Rheinhäfen…..

Die Grenzlage prägt die Stadt, nicht der Hafen. Kehl hat den  meistfrequentierten deutsch-französischen Grenzübergang, mit allen Chancen und Risiken, die eine Grenzlage mit sich bringt. Daraus etwas zu machen, sollten Gemeinderat und Stadtverwaltung als Herausforderung begreifen.

Am 11.07.2018 hat der Gemeinderat einstimmig die Kulturkonzeption 2025 beschlossen. Darin klingt mehrmals das Motto „Kehl – Stadt des Brückenbaus“ oder Brückenschlags an. Es lässt sich vielfältig nutzen, ideell, gewerblich, kulturell, europapolitisch … Land und Bund werden Projekte, die sich darauf beziehen, nach aller Voraussicht fördern, weil sie sich so besser den Besuchern aus dem Ausland präsentieren können. Die Stadt hat die Chance, sich mit ihren attraktiven Eigenschaften darzustellen. Sie kann an Glanzzeiten in ihrer Geschichte erinnern, in denen die Kehler Bevölkerung im Frieden und Wohlstand lebte und Erzeugnisse aus Kehl in alle Welt geliefert wurden, wie die vollständige „Kehler Voltaire-Ausgabe“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Voltaires Ideen haben damals die französische Revolution beeinflusst und so dazu beigetragen, dass Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit heute die Werteordnung der westlichen Welt bestimmen.